Glücklich trotz all des Leides in der Welt?!?

Rezept von: Katinka Ehret

Kategorie: Vegan im Alltag

Veröffentlicht am: 1. Dezember 2020

Achtung, dieser Post könnte auf verschiedensten Ebenen triggern – daher lies bitte nur weiter, wenn Du offen für mögliche neue Sichtweisen jeglicher Art sein möchtest.

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Es ist 2017. Meine Augen haften wie festgetackert am Bildschirm, auf dem ich gerade Dinge zum ersten Mal bewusst sehe, die mein Bewusstsein bis dahin vermutlich einfach weggeschoben hat. Ich sehe diese Bilder von Tieren, die gequält, missbraucht, benutzt und getötet werden. Ich spüre ein Ziehen in meiner Brust, mein Körper verkrampft sich, in meinem Kopf sticht es und ich merke, wie mir speiübel wird.

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Ich kann nicht wegschauen. Und doch merke ich, wie das hinschauen etwas in mir zerstört. Tief in mir zerstört es etwas, das so elementar für unser Wohlergehen und eine gesunde Psyche ist. Es ist der tiefe Glaube an das Gute im Menschen und in dieser Welt. Es zerplatzt mit diesen Bildern gerade wie eine Seifenblase vor meinen Augen. Plopp. Weg.

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Das, was ich sehe, was wir Menschen mit Tieren tun, ist widerlich und abscheulich. Und dann merke ich, wie weitere Gefühle in mir entstehen. Verzweiflung, Wut, Traurigkeit und ja – Verabscheuung und Hass. Wie können wir nur??? Welches verdammte Recht nehmen wir uns heraus, all diesen Lebewesen all diese Dinge anzutun???

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Wir sperren sie ein. Berauben sie ihrer Freiheit. Berauben sie ihrer Würde. Vergewaltigen sie, damit sie Babies bekommen, die wir ihnen direkt wieder wegnehmen. Weil wir ihre Milch wollen. Oder das ach so zarte Babyfleisch. Wir schreddern männliche Küken lebendig, weil sie keine Eier legen und nur kosten. Wir kastrieren Ferkel bei vollem Bewusstsein, weil das Fleisch dann besser schmeckt. Weil es besser schmeckt – really?!? Und da das noch nicht reicht, befinden sich auch alle Menschen, die in dieser “Branche” arbeiten, in extrem unwürdigen Umständen und traumatisierenden Umgebungen mit barbarischen Praktiken.

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Das Bewusstsein, was wirklich alles hinter der “Tierindustrie” steckt, raubt mir komplett den Atem. Ich kann nicht mehr. Ich breche zusammen und die Tränen laufen. Ununterbrochen. Mein Körper schüttelt sich und ich bin wie weggetreten. Ich weiß nicht wohin mit mir und all dem, was da gerade innerlich über mich hineinbricht. Es zerreißt mich und reißt mir komplett den Boden unter den Füßen weg.

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Und was dann folgt, fällt mir schwer in Worte zu fassen. Ich setzte mich immer mehr mit all den Zusammenhängen in der “Tierindustrie” und auch den Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unseren Planeten auseinander. Schaue Doku nach Doku. Lese Buch nach Buch. Artikel nach Artikel. Studie nach Studie. Und die Emotionen in mir spielen verrückt. Meine Gedanken rasen. Meine Wut und Verurteilung wird immer größer all denjenigen gegenüber, die einfach wie bisher weitermachten. Weil es eben schmeckt. Und weil’s einfach ist.

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Mein Leben ist die Hölle, denn ich sehe überall nur noch die Gewalt gegenüber den Tieren, die Ausnutzung, das komplett egoistische Verhalten von uns Menschen ohne über unsere eigenen Interessen einen Schritte hinauszudenken. Ich schlafe nicht mehr richtig, fühle mich ohnmächtig ob der ganzen Gewalt in der Welt und ziehe mich immer mehr von anderen Menschen zurück. Ich weiß nicht mehr, wie ich mit ihnen umgehen soll. Und ich kann nicht anders als omnivor lebende Menschen als ignorante Mörder zu sehen und zu bewerten.

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Rückblickend weiß ich, dass ich ein tiefes Trauma erlitten habe. In der Psychologie nennt man es ein sekundäres Posttraumatisches Stresssyndrom. Wir werden Zeuge von Gewalt und Unrecht im Außen und können nichts dagegen tun. Dieses Erleben kann von Traurigkeit bis hin zu einer schweren Depression führen. Das hat viele Gründe – einer davon ist z.B., dass wir gefühlt unsere (Selbst)Wirksamkeit verlieren. Denn das ist das perfide an diesem karnistischen System – es ist in unserer Gesellschaft normal und erlaubt, dass all diese Gewalttaten gegenüber Tieren ausgeübt werden. Doch wenn wir empathisch hinspüren merken wir, dass es alles andere als normal und erlaubt sein sollte.

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Dann kam der Moment, der alles veränderte: Ich wusste, dass es so nicht weitergehen konnte. So wollte ich nicht mehr leben. Ich traf innerlich die Entscheidung, dass sich etwas in meinem Leben ändern musste. Ich wollte wieder glücklich sein. Innere Ruhe finden. Inneren Frieden finden. Viele Stunden des Streits im Außen, aber vor allem der inneren Auseinandersetzung mit mir selbst und der Suche nach meiner Wahrheit folgten. Ich öffnete mich für neues Wissen, verstand immer mehr was es mit meiner Energie auf sich hat und lernte, was den Schmerz in mir wirklich entstehen lässt und wie ich mich selbst ermächtigen kann und in mir dafür sorgen kann, ihn loszulassen und wieder glücklich zu sein.

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2 Jahre hat es gedauert, bis ich innerlich wieder so stabil war, dass ich die schönen Dinge im Leben sehen kann. Dass ich glücklich bin. Und dass ich verstanden habe, dass ich glücklich sein darf, trotz all des Leides da draußen in der Welt. Denn ich habe verstanden, dass es niemandem und vor allem nicht den Tieren hilft, wenn ich unglücklich, traurig und verletzt bin und leide. Im Gegenteil – dann bin ich einfach nur in einer extrem niedrigen Energie und vergrößere auch noch das Leid auf dieser Welt, anstatt es zu verringern.

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Heute weiß ich, warum ich hier zu diesem Zeitpunkt mit all dieser Erfahrung auf dieser Erde bin und ich bin aus tiefsten Herzen dankbar dafür. Der vegane Weltschmerz – wie ich dieses tiefe Loch gerne nenne – hat dazu geführt, dass ich auf einer ganz neuen Ebene zu mir gefunden habe. Ich habe durch dieses tiefe Loch Erkenntnisse gewonnen, die mein Bewusstsein weit aufgesprengt haben.

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Heute weiß ich, dass ich nicht meine Gedanken und Gefühle bin, sondern dass ich sie habe. Und dass ich entscheiden kann, ob ich reagiere. Oder eben nicht. Das ist innere Freiheit und innerer Frieden, nach denen ich so lange gesucht habe.

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Und was aus dieser inneren Heilung entstanden ist, lässt mich demütig und still werden. Ich durfte Menschen kennenlernen, die ich meine Soulmates nenne. Ich habe das Gefühl, tief mit all diesen wundervollen Seelen verbunden zu sein. Ich durfte miterleben, wie Dinge durch uns in die Welt gekommen sind, an die ich vor ein paar Jahren nicht im Traum geglaubt hätte. Meine Realität ist nicht mehr die gleiche wie vor 3 Jahren. Ich bin nicht mehr die Gleiche wir vor 3 Jahren.

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Und ich weiß, dass diese Welt gerade dabei ist, sich zu finden, Altes gehen und Neues entstehen zu lassen. Ich bin hier, um zu diesem neuen Bewusstsein beizutragen und Menschen dabei zu begleiten, ebenfalls den veganen Weltschmerz in sich zu heilen und dann voller Liebe, Kraft, Power und Mut rauszugehen und diese Welt zu einem schöneren Ort für uns alle zu machen.

Danke, dass es Dich gibt und dass Du Dich mit auf diese Reise machst.

Es sind die Andersdenker, die ein neues Normal erschaffen.

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In tiefer Demut,

Deine Katinka

In tiefer Demut,

Deine Katinka

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